Die Geschichte von Ulm
Wissenswertes rund um das Bierdorf Ulm
Der Ortsname wird abgeleitet von der 1785 vollständig zerstörten Ullenburg, auch Ulmena genannt. Die erste urkundliche Erwähnung von Ulm datiert auf 1070 in einer Schenkungsurkunde an den Fürstbischof von Straßburg. Der Bischof richtete hier seine erste Verwaltung im Renchtal ein.
Das Bild hängt im Ulmer Rathaus (Sitzungssaal) und wurde im Jahre 2017 von dem Maler Franz Schott aus Ulm angefertigt.
950 Jahre Ulm
2020
In diesem Jahr feiert Ulm 950 Jahre Geburstag!
2002
„Unser Dorf hat Zukunft“, unter diesem Motto wurden und werden in Ulm seit 2002 verschiedene Projekte für die Dorfentwicklung umgesetzt. Im Jahre 2018 wurde Ulm als Landessieger mit der Goldmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Hervorzuheben ist hier das riesige ehrenamtliche Engagement und die Dorf- und Vereinsgemeinschaft in Ulm, Projekte hierzu sind u.a. der Kräutergarten „Pfarrmättle“, die Vollmondparties, der Bierwandertag, Feuer & Eis, die Themenwege (Gaishalderundweg, Obstlehrpfad, Waldlehrpfad, ..), die Pflanzaktionen und viele Projekte mehr.
Bauen und Wohnen in Ulm
Neubaugebiete
Ulm ist entgegen dem allgemeinen Trend als Dorf deutlich gewachsen. Mit den Baugebieten Säbel, Braite 2 + 3 wurden über 100 Bauplätze zur Verfügung gestellt, die jungen Familien aber auch der älteren Generation die Möglichkeit bieten sich ihren Wunsch nach einem Eigenheim zu erfüllen. Der vor wenigen Jahren in Betrieb genommene Wohnmobilstellplatz erfreut sich steigender Beliebtheit.
Einweihung Buddhistisches Zentrum
2006
2006 wurde in Ulm das Buddhistische Zentrum „Bodhi Path“ eröffnet. Dies war Shamar Rinpoches Wunsch, ein Zentrum in der Nähe von Straßburg zu eröffnen. Das Haus wurde als das erste Europäische Bodhi Path Zentrum am 5. März 2006 von Lama Jigme Rinpoche eröffnet und ist gleichzeitig Shamar Rinpoches Sitz in Europa. Das Zentrum in der Kaierstraße ist aus dem vorherigen Landgasthof Kaier entstanden.
Sporthalle und Beachvolleyballfeld
2002
Im Jahre 2002 konnte in Ulm die Ulmer Sporthalle und das Beachvolleyballfeld den sport-treibenden Vereinen übergeben werden. Diese neuen Sportmöglichkeiten gab den Ulmer Vereinen einen Schub nach vorne, die Vereinsaktivitäten wurden ausgebaut. Ergänzt wurde diese Sportanlage mit einem Basketballkorb, der im Sommer als Treffpunkt für die Jugendlichen dient.
vielfältiges Kultur-Angebot
1862
Die örtlichen kulturellen Vereine wurden schon früh gegründet. So konnte der Musikverein Ulm im Jahre 2002 sein 250jähriges Jubiläum feiern, während der Gesangverein „Concordia“ im Jahre 1862 gegründet wurde. Ihnen folgte die freiwillige Feuerwehr 1902, der Sportverein 1930, der Reitclub St. Mauritius 1970, 1976 die Tischtennisgemeinschaft und der Rock’n’Roll Club „Heiße Sohle“. Im Jahre 1999 wurde der Fasnachtsverein „d´Griesbeimle“ ins Leben gerufen und 2018 die Hopfenhexen, die die 5. Jahreszeit in Ulm wieder belebte nachdem sich der Ulmer Fasnachtsverein in den 70er Jahren aufgelöst hat. Der Volleyballverein in Ulm entstand mit dem Bau der neuen Sporthalle. Ergänzt werden die Vereinsaktivitäten durch das „Kinderturnen“, „Krabbelgruppe“ und „Seniorengymnastik“. Der Fischerverein führt seine Aktivitäten am Ulmer Baggersee aus, der von den Fischern auch gepflegt wird und auf den Fischbestand und die Natur um den See achtet. Die Katholische Frauengemeinschaft (1975) und das Altenwerk (1973) bieten ein vielseitiges Programm auch die Landjugend hat ihren festen Platz im Dorfgeschehen.
Ulmer Industrie
Arbeitgeber
Bereits 1852 wurde die bis heute im Familienbesitz betriebene Brauerei Bauhöfer gegründet, die sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannten und geschätzten Betrieb entwickelt.
In den letzten Jahren wandelte sich das landwirtschaftliche geprägte Ulm in einen Ort mit rund 900 Arbeitsplätzen, die größten Arbeitgeber sind die Firma Erdrich und Baier, aber auch die Handwerksbetriebe zählen zu den Stützen unserer Gemeinde.
Weinbau
1845
Bereits 1845 erfolgte die Rodung der beiden Rehberge „Rechenkopf“ und „Alter Berg“. Die Rebloszuteilung erfolgt laut Gemeinderatsbeschluß am 24.3.1846. Im Jahre 1964 wurden die Allmendlose im Renchenkopf und Alten und Neuen Berg abgelöst, worauf im Mai 1965 die Flurbereinigung erfolgte. 1966 wurden dann 32 Hektar neue Rebanlagen mit Müller Thurgau, Riesling, Ruländer und Spätburgunder angepflanzt. Danach schlossen sich die Ulmer Winzer der Winzergenossenschaft Oberkirch an. Im Jahre 1970 erfolgte im neu angelegten Rehberg ein großer Erdrutsch, verursacht durch sintflutartige Regenfälle, wobei 5000 cbm Erde in Bewegung kamen und einen beträchtlichen Schaden verursachten. Der zweite große Erdrutsch erfolgte im Jahre 1978, bei dem 15.000 cbm Erde abrutschten. Verursacher dieser Rutschung waren wiederum starke Regenfälle – am 21. und 22. Mai – wobei innerhalb von 48 Stunden 220 Liter pro qm niedergingen. Schon früh wurde in Ulm auch der Hanfanbau gefördert.
Ulmer Ackerbau
Ackerbau
Dem Ackerbau und dem Gewerbe wurde gerade in Baden besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Schon vorher versorgte Kardinal Rohan das Renchtal mit Obstbäumen; doch die Ulmer Kirschen waren schon im 15.Jahrhundert bekannt, und der Abt von Allerheiligen ließ sich von Ulm jährlich zwei Eselslasten Kirschen in sein Kloster bringen. Das Kirschwasser wurde schon früh in allen Häusern gebrannt und bis nach Paris geliefert, wo es den Ruf des „Schwarzwälder Kirschwassers“ begründete. Rohan brachte den Apfel und den Pfirsich und schuf durch die Verpflichtung der Bauern, alljährlich mindestens einen Obstbaum zu setzen, den großen Obstgarten der Gemarkung Ulm. Im der heutigen Zeit wurden die Obstanlagen noch durch Beerenkulturen angereichert, und der Renchtäler Obstgroßmarkt, dem die Ulmer ihre Beerenkulturen zuführen, zählt – insbesondere für Erdbeeren – zu den größten Deutschlands.
1952
Die Obsthalle, die 1952 errichtet wurde, konnte 1971 unter Mithilfe freiwilliger Helfer der örtlichen Vereine in eine Gemeinde und Festhalle umgebaut werden. Diese Festhalle wurde in den Jahren 2002 und 2003 zum „Ulmer Wohnzimmer“ mit über 5.000 ehrenamtlichen Stunden umgestaltet und zur „Ullenburghalle“ umbenannt.
Bau Sportheim
1966
Im Jahre 1966 wurden ein Sportheim mit Gymnastikraum errichtet, das dem Schulsport und in erster Linie dem Sportverein dient, der 1930 gegründet wurde und dessen Mitglieder beim Bau einige Tausend freiwillige Arbeitsstunden unentgeltlich ableisteten.
zu Kriegszeiten
1814
Bereits am 20.3.1814 wurden in einem Schreiben des Großherzoglichen Bezirksamtes Oberkirch an die Großherzogliche Amtsschultheiserney in Ulm die Richtlinien über die öffentlichen zu haltenden Prüfungen der Schüler unter verpflichtender Teilnahme von Lehrern, Eltern, Bürgern sowie der Ortsverbände gegeben. Das damalige Schulhaus stand neben dem jetzigen Rathaus, das 1524 zum ersten Mal geschichtlich belegt wird und 1829 erneuert wurde. Im April 1867 wurde am jetzigen Standort eine neue Schule im Jugendstil mit Anlehnung an den Klassizismus erstellt. Diese wurde am 25.7.1910 durch einen Großbrand vernichtet, jedoch im Jahre 1911 wieder aufgebaut. 1964 wurden der II. und III. Stock aufgebaut und weitere Schulsäle eingerichtet. Bis zum Herbst 1966 wurde die Volksschule mit 198 Schülern als Grund- und Hauptschule geführt. Mit Beginn des Schuljahres 1966/67 wurde in Ulm für die Orte Ulm, Haslach und Tiergarten mit 241 Schülern und 7 Lehrern eine Nachbarschaftsschule eingerichtet. Die Schüler der 5. und 6. Klasse von Haslach und Tiergarten wurden mit einem Schulbus nach Ulm geführt, während die Grundschüler weiterhin in Haslach bzw. Tiergarten blieben. Als Folge der Eingliederung von Ulm nach Renchen sowie aus schulorganisatorischen Gründen wurde im Februar 1977 die Hauptschule von Ulm nach Renchen verlegt. Die Schüler aus Haslach und Tiergarten wurden der Hauptschule Oberkirch zugeteilt. In Ulm blieb die Grundschule, der die Grundschüler aus Erlach zugeteilt wurden, sowie für einige Zeit die Klassen 3 und 4 aus Renchen. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch die Namensgebung unserer Schule in „Ullenburg-Schule“. 1989 wurde für die Erlacher Grundschüler die alte Schule in Erlach renoviert und ihrer Bestimmung übergeben.
Friedhof
1847
Im Jahre 1847 wurde der derzeitige Friedhof angelegt und durch eine Einzäunung abgegrenzt, die 1851 durch eine Mauer ersetzt wurde. 1971 wurde mit dem Bau der Friedhofshalle begonnen, die 1972 ihrer Bestimmung übergeben wurde. Bereits 1875 wurde unter Pfarrer Johann Georg Erdrich der Kindergarten erbaut und eingerichtet, was in jener Zeit für einen Ort wie Ulm eine große Seltenheit war. Dieser Kindergarten wurde 1962 unter Pfarrer Kunzer erweitert.
zu Kriegszeiten
1752
Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Kirche und das Pfarrhaus zerstört. In Ulm etablierte sich in dieser Zeit ein Kapuzinerkloster, das 1707 in den Kirchenrechnungen belegt ist. Bereits 1698 wurde das Kapuzinerglöckle in Renchen gegossen. 1752 bestand dieses Kloster jedoch nicht mehr in Ulm. Im gleichen Jahr werden die Musikanten des Kirchspiels erstmals erwähnt. Einst wurden alle Kirchspielleute in Ulm getauft und auch begraben. So waren auch eine Zeitlang in Ulm zwei Kapläne, die der Pfarrer auf eigene Kosten unterhielt (Collignon). 1808 stiftete Nicolaus Collignon, der 1798 zum Präbendar von St. Georg und Blasius im Chor von Straßburg ernannt wurde, 13.714 Mark für die Ortsarmen, und es wurde gleichzeitig der Ortsarmenfonds gegründet. Der Kirchenfonds war damals sehr gut ausgestattet und besoldete z.B. 6 Lehrer an den Filialorten (1830). Die Pfarrer von Ulm, die sich auch Rektoren nannten, kamen mitunter aus dem Elsaß, wie z.B. Collignon. Die jetzige Kirche wurde im Jahre 1820 im Weinbrenner Stil errichtet und 1972 renoviert. Das heutige Erscheinungsbild ist dem Kirchen-Renovationsverein zu verdanken, der in den letzten Jahren viele Sanieurngen mit viel mit ehrenamtlichen Arbeit und Spenden umgesetzt hat..
Die Ulmer Kirche
1760
Die Entstehung der Ulmer Kirche datiert wahrscheinlich bis ins 7. Jahrhundert zurück. Dafür dürfte einmal der Kirchenpatron Mauritius, das große Kirchspiel – vom Solberg bis zum Rhein reichend – und der Nachweis des Besitzes der Kirche durch das Fridolinskloster Säckingen genügend aussagen. Mauritius wurde oftmals Kirchenpatron an Orten, wo einst Wodan verehrt wurde. Er war schon Kirchenpatron zu Zeit der Merowinger. Der alte Kirchturm vom Ulm war noch 1760 durch einen Graben von der eigentlichen Kirche getrennt. Er war 1416 errichtet worden und diente als Schutzturm (Kastell) für die Bewohner von Ulm.
Ulm wird badisch
1326
Seit etwa 1326 gehörte das Gericht Ulm, das aus dem Schultheißen, dem Stabhalter und zehn Schöffen bestand, zum Straßburgerischem Amt und Oberamt Oberkirch. Dieses Oberamt wurde 1803 badisches Bezirksamt – wodurch auch Ulm badisch wurde. Es wurde 1937 aufgelöst. Einschneidende Gesetze der frühbadischen Zeit brachten für Ulm die Aufteilung in Markwälder Maiwald (1812) und Ulmhardt (1819). Die Bevölkerung stieg im Jahre 1914 bereits auf tausend Seelen an. Man leistete sich eine türkische Musikkapelle, die aus der Kirchspielkapelle hervorging. In der straßburgerischen Zeit hatte man noch die Bürgerschützen und das Grenadiercorps zur Verschönerung der Prozessionen in Ulm. Sie wurden beim Aufstand im Renchtal 1789/90 entwaffnet. Die Zehnteinnahmen wurden abgelöst sowie die alten Abgaben und Gülten. Auch die Fronarbeiten und deren Geldablösungen wurden eingestellt (1838 – 1850).
erste urkundliche Erwähnung
erste urkundliche Erwähnung
Die früheste urkundliche Erwähnung von Ulm (Ulmena) datiert vom 7. Oktober 1070. Unter der Regierung Kaiser Heinrich IV. schenkte der kinderlose fränkische Adlige Siegfried sein Gut Ulmena mit dem Kastell gleichen Namens der Straßburger Marienkirche bzw. dem Bischof Werner II. von Straßburg und sicherte sich gleichzeitig den lebenslänglichen Genuss dieses Gutes. Er hatte sich bereit erklärt, diese Besitzübertragung vorzunehmen, unter der Bedingung, dass er u.a. das dargebrachte Erbgut in der Gaugrafschaft Ortenau für den Rest seines Lebens als Lehen zurückerhalte, jedoch ohne Verpflichtung zum Kriegsdienst. Über Größe und geographische Streuung dieses dem Hochstift Straßburg verantworteten Besitztums gibt die Schenkungsurkunde keinen festen Anhaltspunkt, da sie als Zubehör des Ulmer Gutes und der Ullenburg lediglich unfreies Gesinde, Kirchenzehnte, Wälder, Felder, Wiesen, Weiden, Wege, ungerodetes Gelände, Gewässer mit Fischfangrechten und grundherrliche Einkünfte nennt. Diese Schenkung von Ulm ist der erste Besitznachweis der Straßburger Bischöfe im Renchtal. Der Bischof richtete hier seine erste Verwaltung ein. Ulm wurde Gerichtsort für die benachbarten Gemeinden. Die Ullenburg (heute in Tiergarten) war der Sitz der Lehensträger (Herzog Hugo von Zähringen und die Fürstenberger 1234 bis 1300), die als die obersten Verwalter und Burgvögte dieses Gebietes für die Bischöfe von Straßburg amteten. Die Burg wurde im Bauernkrieg (1525) und im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt und die ganze Zeit über nie mehr richtig aufgebaut. Deshalb zerfiel sie nach und nach. Im Jahre 1782 wurde der Rest niedergerissen.